Waimea Canyon – Grand Canyon des Pazifik

2010 habe ich das erste Mal genug Zeit um den Kokee State Park und den Waimea Canyon in all seinen Facetten zu erleben. Bei der Ankunft am Flughafen in Lihue fehlt allerdings mein Gepäck. Keiner weiß, wo es abgeblieben ist, auch nach dem 3. Flug von Honolulu ist es noch nicht dabei. Später stellt sich heraus, dass der Aufkleber verloren gegangen ist.

Wir sind unterwegs zur Kokee Lodge, in der wir 2 Nächte verbringen werden. Dort oben gibt es keinen Handy-Empfang. Ich bin tierisch genervt, rufe den Flughafen von der Lodge aus an und lasse meinem Ärger freien Lauf. Geht doch. 4 Stunden später bekomme ich meinen Rucksack am Waimea Canyon Lookout geliefert. Genervt ist auch der arme Fahrer, der nach Feierabend 2 Stunden im Auto sitzen muss. Auch meine 10 $ Trinkgeld besänftigen ihn nur wenig. Seinen Ärger lässt er aber nicht an mir aus. Ich kann förmlich sehen, wie schwer es ihm fällt, ihn runterzuschlucken. Kaum hab ich den Rucksack im Auto, steigt meine Laune schlagartig an.

 

Waimea Canyon Lookout
Waimea Canyon Lookout

Der Waimea Canyon ist ein Wanderparadies der besonderen Art. Waimea wird oft der Grand Canyon des Pazifik genannt. Die beiden ähneln sich etwas in ihrer Charakteristik, wenn auch nicht in ihrem Ausmaß. Man ist auf jeden Fall überrascht, auf einer kleinen subtropischen Insel eine Schlucht wie Waimea zu finden. Obwohl sie nur gute 20 Kilometer lang ist, fällt sie doch knappe 900 Meter tief ab. Ihre steil aufragenden Wände weisen alle roten, ockerfarbenen und purpurnen Farbtöne des großen Bruders aus Arizona auf. Allerdings ist der Waimea Canyon von mehr Niederschlag gesegnet, so dass sich noch vielfältige, frische Grüntöne dazu gesellen.

 

Waimea Cliff Trail
Waimea Cliff Trail

Ich starte um 8.00 Uhr zum Waimea Cliff Trail. Durch ulkigen Wald und enge Pfade. Links und rechts immer wieder der für Kauai typische „Red Dirt“. Ich komme auf einen schmalen Grat direkt über dem Canyon. Ich bin völlig euphorisch, will den beruhigenden Canyon voll und ganz erleben.

Es geht steil bergab auf dem rot-violetten rutschigen Canyon-Sand. Rechts von mir geht es steile 900 Meter bergab. „Don´t look, just walk.“ sagen die Bewohner immer. Ich wandere durch üppiges Grün und vernehme den kleinen Fluss, der sich seinen Weg durch den Canyon bahnt. Plötzlich stehe ich mitten im Canyon an der Wasserfallklippe in den Abgrund. Normalerweise schießt hier ein riesiger Wasserfall in die Tiefe. Nicht aber im Sommer. Ich habe einen riesen Spaß, Selbstauslöser-Fotos zu schießen. Es ist so unglaublich schön hier, dass mich riesige Glücksgefühle überfallen…

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