North Shore. Die Sehnsucht aller Surfer. All derer, die goldene Strände lieben. Geburtsort von Jack Johnson. Austragungsort vieler Surf-Wettkämpfe wie dem „Vans Triple Crown of Surfing“ oder dem „Eddie“. Der Aloha-Spirit macht sich hier am meisten bemerkbar. Auch wenn meine Laune nicht auf dem Höhepunkt ist, die North Shore kriegt mich jedes Mal. Wie der Name schon sagt, liegt die North Shore im Norden von Oahu. Nirgends ist die Dichte an Surf-Spots größer. Neun Meilen sind es auf Kamehameha Highway von Haleiwa bis Sunset Beach, dem östlichen Zipfel der North Shore. Neun Meilen lang das immer gleiche Bild: auf einer Seite die sanft abfallenden, grünen Flanken der Koolau Range, auf der anderen Strand, blütenweiß, palmengesäumt, wellenumtost. Jeder dieser Spots hat seine eigene Charakteristik. Unmöglich für einen Surfer, hier nicht das Richtige zu finden.

Haleiwa, „the worlds famous surf capital of the world“ ist ein winziges Hippie-Dorf unweit der Traumstrände, wo im Winter bis zu 20 Meter hohe Wellen brechen. Im Haleiwa Market Place trifft sich die Surf-Elite, um im Cholos mexikanische Nachos oder Tacos zu genießen und im „Coffeine“ einen Mocca freeze zu schlürfen. Nebenbei bemerkt der beste Eiskaffee, den man auf der Insel bekommen kann. Schon an den Öffnungszeiten der Surf-Shops merkt man, dass die Uhr hier anders tickt. Bei „high surf“ bleiben sie oft auch ganz geschlossen.
Eddie Aikau
Ich verfalle dem Merchandising-Wahn und kaufe mir aus lauter Überzeugung ein „Eddi Aikau“-T-Shirt von Quicksilver. Eddie Aikau war in den frühen 70er Jahren ein berühmter Rettungsschwimmer und Big Wave-Surfer an der legendären Waimea Bay. Er war der erste, der sich an die 30 Feet-Wellen herantraute. Egal wie sehr der Ozean tobte, Eddie ging immer raus. Nach seinem Tod auf dem Ozean 1978 organisierte sein Bruder Clyde den „Quicksilver in Memory of Eddie Aikau-Contest“ bei dem die Weltelite um Kelly Slater der Legende huldigt. Allerdings findet dieser Contest nur statt, wenn die Wellen mindestens 30 Fuß erreichen. Rechtzeitig zur Eddie-Saison von Anfang Dezember bis Ende Februar schmücken „Eddie would go“-Aufkleber die Autos der Einheimischen und eigene Quicksilver-Kollektionen die durchtrainierten braungebrannten Oberkörper. Meinen auch. Allerdings gehört der eher zur Kategorie der bleichen untrainierten. „Eddie went“-Souvenirs gibt es hingegen nur, wenn der Contest auch stattgefunden hat.