Eddie would go

Auf meiner ersten Reise im Winter wähle ich den Jahreswechsel 2011/2012 als Reisezeit. Über die Internetseite surfnewsnetwork.com erfahre ich täglich die Surf-Konditionen.
Für unseren Abreisetag nach Big Island sind 20 bis 30 Fuß-Wellen vorhergesagt. Ich entschließe mich kurzerhand, den Flug gegen eine saftige Gebühr umzubuchen und wir machen uns früh morgens auf die 1-stündige Fahrt von Kailua zur North Shore.

 Der obligatorische Strafzettel oberhalb der legendären Waimea Bay kümmert mich an diesem Tag wenig. Es ist diesig und die Surfelite schaukelt längst weit draußen in den Wellen. Leider reichen die Konditionen nicht ganz aus, um den „Eddie“ stattfinden zu lassen, in den frühen Morgenstunden ist er abgesagt worden. Trotzdem sehen wir die größten Wellen der Saison. Das „Face“ der Welle, die aufgerichtete Vorderseite, misst heute etwa 10 Meter.

Der Kamehameha Highway ist schon um 8.30 Uhr gesäumt von Autos und Trucks; Profifotografen mit riesigen Objektiven und Schaulustige tummeln sich auf der Straße. Mit meinem 300mm-Zoom komme ich hier nicht weit. Trotzdem gelingen mir ein paar ordentliche Aufnahmen. Jet-Skis sind im Wasser unterwegs, die die gestürzten Surfer nach ihren „Wipe-outs“ aus dem Wasser fischen, ja sogar ein Hubschrauber kreist über der Bucht, um Fotos für Surf-Magazine zu schießen oder um Filmmaterial und Trailer für Firmen wie Quicksilver zu drehen. Für die Big Wave Surfer ist Waimea Bay bedingungslose Hingabe. Sie leben für den einen perfekten Ritt, sitzen unzählige Stunden auf ihren Brettern, studieren die Dünungen, die Strömungen und Tücken des Pazifiks. Sie stehen mit den Wellen auf und gehen mit ihnen ins Bett.

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